Tag 14: Montrose – 5 Miles before Grand Canyon

(Anne) Wir sind den ganzen Tag durch eine öde Steppe-Wüste gefahren, mit Ausnahme 1 Std durch die Berge von Colorado. Das Land war total trocken und kaum besiedelt. Die Berge waren teilweise tot – teilweise grünlich, hatte runde und total zerklüftete Ränder. Die meiste Zeit fuhren wir durch Indianer-Reservate. Es war total öde, außer ein paar Kühen+Pferden+Schafen kann man wahrscheinlich nichts anbauen. Es ist ganz schön fies den Indianern dieses Land angedreht zu haben.

Aber ein alter Mann meinte hier würden sie leben können, es wäre ihres, auch wegen der Religion. Wir haben dann noch einen Teppich (Anm: Anne schreibt hessisch „Teppisch“) mit dem Zeichen des ewigen Lebens gekauft. Wenn auch für 50$ und zwei Ketten aus Holzperlen oder so.

Als wir gegen 21:30 endlich auf dem Campingground am Canyon ankamen, war alles voll, bis auf 1 Platz, wo ein Zettel hing mit einer Reservierung, obwohl ein anderes Schild sagte, keine Reservierung möglich! Bis 22:30 dann kamen die Besitzer. Nach ein paar Reden schien es so, dass wir nichts gegen ihren Krach hätten, wir bleiben könnten. Gegen 12 Uhr (gemeint ist Mitternacht) weckte und ein Ranger unsanft und gab uns zu verstehen wenn wir nicht gingen, würden wir ins Gefängnis gehen, aber der war total unfreundlich. In aller Eile alles ins Auto geschmissen und los. Außerhalb des Parks parkten noch ca 8-10 Wagen , von denen ein Teil auch in der Nähe des Camps gestanden hatten. Da irgendwo ein Schild war „No Camping“, haben wir im Auto gechlafen.

Echt Amerika ist ein wirklich unfreundliches nur nach festen Regeln lebendes Land. Ich beginne zu verstehen, dass hier wirklich die Kultur fehlt! (Außer die Indianer!)

(Ekke) Man muss sich wirklich fragen, ob es für die „freieste“ aller Nationen angemessen ist Leute die eine Unpässlichkeit begangen haben mit SS-Methoden zu wecken. Ich denke, dass das alles nur mit dem Geld zusammen hängt.

Ergänzung: Den Teppich gibt es natürlich noch und er hat uns immer begleitet. Das Foto zeigt Anne 1992 in Hamburg vor diesem schönen Stück.

Im Rückblick war es ziemlich dumm sich auf diesen Platz zu stellen, wir hätten vor dem Tor bleiben sollen. Aber die Fahrt war lang, wir waren müde und die Regelung irgendwie unklar. Der Vorteil war, dass wir am nächsten Morgen ohne bezahlen zu müssen in den Nationalpark kamen – der frühe Vogel fängt den Wurm.

Ab jetzt gibt es auch endlich eigene Fotos. Der Film war nicht zu Ende belichtet und deshalb im Flug nach Japan in der Kamera geblieben.

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