Mittwoch 14.9.83
(Anne) Spät aufgestanden und erschreckt festgestellt, dass unser Geld viel weniger ist als gedacht, so können wir wahrscheinlich nur kurz bleiben. Dann die Frau nochmals angerufen, klappte – Treffen um 18:30 Uhr im Hilton.
Den ganzen Tag gelaufen und Sightseeing gemacht, Chiang-Kai-Shek Memorial-Hall: Riesen Prunkbau für die Touristen-Propaganda, hauptsächlich aber auch fürs eigene Volk: Film – totales Militär, faschistisch angehaucht.
2. National-Historical-Museum: Das Museum war so ganz schön, jedoch die Walnuss nicht gefunden – schöne Vasen (Anne hatte Angst den Peking-Man anzuschauen).
3. Lungshan-Temple: Nach einigem Herumirren endlich gefunden. Ein wahnsinns Dach mit lauter Drachen – und bunt.
Zurück zum Hostel, etwas ausgeruht, dann zum Hilton, die Tante getroffen, Chinesisch zu Abend gegessen, etwas gebummelt. Morgen sollen wir ins Museum, sie hat uns die Bustickets bezahlt. Neuer Zimmergenosse, Japaner.
Ergänzung: Während ich an den vorhergehenden Tag nur äußerst verschwommene Erinnerungen habe, so ist mir dieser Tag recht deutlich in Erinnerung.
Die erwähnte Chinesin, war eine entfernte Bekannte eines Freundes aus Deutschland, die selber einige Jahre in Deutschland gewesen war und deshalb eine wichtige Informationsquelle war. Taiwan war damals nämlich eher ein etwas ungewöhnliches Reiseland. Die Geldsorgen führten zu einem erheblichen Sparen an allem und jedem, so dass das Reiseprogramm ziemlich reduziert werden musste.
Bei der erwähnen Walnuss handelte es sich um eine Miniaturschnitzerei aus einem Olivenkern. Der nur 3,5cm lange Kern wurde zu einem Boot geschnitzt.




