Tag 104: Hongkong

Samstag 24.9.83 Hongkong
(Ekke) Uns mit der Schwester von Frau P. Getroffen. Chaos, weil jeder dem anderen entgegen fahren wollte. Chinesisch Essen gegangen, hat gut geschmeckt. Anschließend mit dem Zug in die New Territories und Bus zur Chinesischen Grenze. Ist schon verrückt, das soll China sein? Tolle Bus-Rückfahrt. Abends lange über Politik und Wirtschaft unterhalten. Die Grünen brauchen ein kompetentes gut durchdachtes Wirtschaftsprogramm. Anne sollte sich darum kümmern.

Anmerkung: Den Aufnahmestandort kann ich nicht mit absoluter Präzision bestimmen. Anhand der Beschreibungen im Reiseführer müsste er aber ungefähr hier in der Nähe von „Lok ma Chau“ gewesen sein. Im Hintergrund, hinter dem Grenzfluss, die damals erst am Anfang ihrer Entwicklung stehende Stadt Shenzen.

Chinesisches Essen war in Deutschland damals im Trend. Allerdings war das was es in Deutschland unter diesem Namen gab ein kleiner Auszug des Möglichen, insbesondere aber Kantonesisches Essen, also das was in der Region um Hongkong traditionell gegessen wurde. Da die Bevölkerung Hongkongs aber aus ganz China kam, war die Bandbreite natürlich viel größer als das was wir aus Deutschland kannten. Wenn wir also die Chance hatten mit Einheimischen zu essen, dann wurden wir natürlich auf Gerichte aus ganz China hingewiesen. Insbesondere das Essen aus dem Norden des Landes war dann deutlich rustikaler, als das feinere südliche Essen.

Dass Anne sich „mal eben“ um das neue Wirtschaftsprogramm der Grünen kümmern sollte, zeigte mein grenzenloses Vertrauen in ihre Fähigkeiten, aber auch die Begeisterung mit der wir uns, fern der Heimat, in unsere Demokratie stürzen wollten.

Schreibe einen Kommentar