Samstag: Garden City – Montrose 25.6.1983
(Anne) Heute sind wir den 3. Tag durch diese Ebene gefahren, so langsam hatte ich es satt. Da Ekke nicht so ganz auf dem Damm war, bin ich gut die Hälfte der Strecke gefahren. Beinahe hätte es gekracht. Gott sei dank ging alles gut.
Gegen Mittag sind wir endlich in die Berge gekommen. Von der einen auf die andere Minute hat sich die ganze Gegend verändert. So hohe Berge mit Gletschern habe ich noch nie gesehen. Leider ist es auch kalt.
Einen Bach, der zum Fluß wurde, dann zum See, entlang gefahren und die Meander bewundert. Am Abend das Zelt im Regen aufgebaut und Geld gezählt. Sieht übel aus. Die Autofahrerei kostet und fast 4 Wochen Aufenthalt hier!
Ergänzung: Ich kann leider die gefahrene Strecke nicht mehr genau rekapitulieren, vermute aber, dass wir von Dodge City der US 50 gefolgt sind. Diese führt über den fast 3500m hohen Monarch Pass (https://en.wikipedia.org/wiki/Monarch_Pass), der kontinentalen Wasserscheide. Kein Wunder, dass Anne schreibt es sei kalt gewesen. Der erwähnte Bach, Fluss und See muss dann der Gunnisson-River gewesen sein.
Erst jetzt bei der Recherche und beim Versuch den Weg im Detail zu rekonstruieren, wird mir deutlich, dass die der höchste Punkt auf der Erdoberfläche war, den Anne und ich je erreicht haben. Alle späteren Versuche höhere Berge zu besteigen scheiterten an den Umständen.
Den Beinaheunfall erinnere ich noch sehr gut. Anne hätte nämlich das Auto nicht fahren dürfen, sie war ja noch jünger als ich. Sie geriet mit dem rechten Vorderrad in den Seitenstreifen, erschreckte sich und lenkte das Auto in den Gegenverkehr. Ich konnte gerade noch in Steuer greifen und zurückreißen und dann das Auto gerade halten. Das war wirklich sehr knapp.