Donnerstag 16.6.83 Clinton – Harrisburg
(Anne) Nachdem wir aufgestanden sind und so halbwegs alles eingepackt hatten, kam das totale Tief. Endlich ging es soweit, dass wir uns die 3 Meilen zurück vornahmen, trotz der vielen Autos keiner der uns mitnahm! Im Office haben wir uns dann ausgeruht. Danach sind wir weiter Richtung Clinton gelaufen, endlich hielt ein Auto an mit einer sehr netten Dame die uns dann noch zum Tee eingeladen hat und anschließend Zur Autobahn brachte – vorher noch rasch eingekauft.
Bis uns jemand mitgenommen hat dauerte es endlos. Ein junger Tree-Trimmer fuhr uns zum Truckstop und da hatten wir Glück. Wir kamen bis Harrisburg – dort habe ich endlich mal duschen können, wenn auch für 5 Dollar, dafür mit weißen Handtüchern – die Nacht haben wir deshalb oberhalb des Truck-Stop unter der Reklametafel verbracht. Nach anfänglicher Angst hat es mir doch noch ganz gut gefallen.
PS: Obwohl ich eigentlich Country-Music blöd finde bei dem Trucker fahren macht es echt Laune.
(Ekke) Amerika wird irgendwie immer mieser, was die Häuser angeht von den Leuten, wenn man welche trifft, scheinen sie O.K. zu sein. Also die Frau war Spitze mit dem alten Haus und Fahnen.
Ergänzung: Es war unglaublich heiß, die Temperaturanzeige beim Einkaufsladen zeigte 104°F (= 40°C), was von der Kassiererin mit einer gewissen Überraschung kommentiert wurde. Ein kurzer Blick in die Wetterstatistik zeigt, dass die realen Temperaturen an diesem Tag und dieser Gegend die 35°C nicht überschritten haben.
Die 5 USD fürs Duschen waren heftig, denn der Wechselkurs betrug etwa 2,50 DM für einen USD. Da die Kaufkraft sehr unterschiedlich war, bedeutet dies, dass die ausgezeichneten Preise etwa dem in Deutschland entsprachen, nur dass die Umrechnung, dann das 2,5-Fache betrugt. Die Dusche kostete deshalb 12,50 DM, geplant hatten wir mit etwa 20 DM pro Tag, kein Wunder, dass wir das (verbotene!) Wildcamping einer regulären Übernachtung für mindestens 20 USD (= 50 DM) vorzogen.