Tag 165: Singapur – Hongkong

Donnerstag 24.11.83, Singapur – Hongkong
(Anne) Um 6 Uhr per Telefon geweckt alles fertig gemacht Frühstücks Bar Taxi zum Flughafen, Check-In langweiliger Flug (wieder Lobster und Krabben) in Hongkong angekommen und gewusst was Sache ist. Zimmer + Transport, alles geklappt
Das Hostel ist angenehm weiterentwickelt, nachmittags China-Air, etwas gebummelt und die Stadt genossen. Ein bisschen „wir wissen wie“ oder Heimatgefühl. Auf dem Post Office einen Brief von Erika gefunden toll! Abends Pläne gemacht und geredet.
(Ekke) Australien ist weg ganz weit weg, aber schön, aber traurig. Traurig weil ich denke etwas falsch gemacht zu haben mit Fred und Elizabeth irgendwie ist das furchtbar. Die ganzen letzten Tage wollte ich eigentlich unbedingt nach Adelaide fahren aber ich wusste das hat keinen Sinn. Der Fred ist halt so. Jetzt stehen wir wieder auf eigenen Füßen und wir haben zu sehen was daraus wird. Anne hat Angst vor Bangkok – ich auch, wenn ich mir das Chaos vorstelle was es am nächsten Dienstag gibt.

Anmerkung: Der Abschied aus Australien war härter als erwartet, insbesondere weil ich den Eindruck hatte mit Fred und Elizabeth etwas falsch gemacht zu haben. Und dieses Gefühl hat sich bestätigt, denn der Kontakt riss dann völlig ab. Die jüngste Tochter war später einige Male, auch für längere Zeit in Deutschland, aber auch da gab es kaum Kontakte zu uns.
Der Flug nach Hongkong war nicht mit dem aus Taipeh zu vergleichen. Wir saßen in einem ziemlich überfüllten Jumbo, in der Mitte. So war der Anflug auf Hongkong sehr seltsam, aus den Fenstern sah man kurz vor der Landung nur noch Hochhäuser.
Hongkong empfing uns aber mit einem gewissen Heimatgefühl, die Dinge und Abläufe kennen, zurück kehren.
Vor der Weiterreise nach Thailand hatten wir gewisse Sorgen. Gleichwohl Thailand nicht mit Vietnam (der Krieg war erst 8 Jahre vorbei) oder Kambodscha (Die Hölle der Roten Khmer war erst 5 Jahre vorbei) vergleichbar war, so war uns ganz Südostasien irgendwie unheimlich. Ich tröstete Anne und mich damit, dass wir uns in Bangkok ja nur in den Zug setzen und nach Kuala Lumpur zum nächsten Flughafen fahren müssten.
Tatsächlich sollte es ganz anders kommen.
Eine Hilfe war, dass der Eigentümer des Hostels in Hongkong einen Verwandten in Bangkok hatte, der dort ebenfalls im Gastgewerbe tätig war. So wurden wir als gut zahlende Kunden gerne weiter empfohlen.

Das Foto zeigt eine damals typische Straße in Kowloon. Man beachte den Doppeldecker-Bus und die aus Bambusstangen gefertigten Gerüste an denen die Reklametafeln befestigt sind.

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