Tag 114: Greendale

Dienstag 4.10.83, Greendale
(Anne) Später aufgestanden, über unser Buch geredet, blöde Kühe gejagt (Ekke + Karin), TV gewatched.

Anmerkung: Die Kühe waren ein häufiges Ärgernis, denn sie brachen gerne von ihrer Weide aus und plünderten gerne die Gärten in der Nachbarschaft. Erste Einflüsse auf unsere Sprache werden sichtbar statt „ferngesehen“ steht da „TV gewatched“, es sollte noch mehr werden.
Australisches Fernsehen war für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Wir hatten uns sehr darauf gefreut, nach Japan, wieder beim Fernsehen etwas zu verstehen, wurden jedoch enttäuscht. Das australische Englisch kam geradezu unverständlich aus dem Lautsprecher. Als dann ein amerikanischer Spielfilm lief, erschien es uns so, als ob jemand den Übersetzer eingeschaltet hatte. Zudem gab es natürlich überwiegend werbefinanziertes Privatfernsehen, mit schier endlosen Werbeunterbrechungen und Ankündigungen von Spielfilmen, die in den nächsten Tagen, besonders am Wochenende laufen sollten. Besonders eindrücklich erinnere ich mich an die Vorankündigung des Film „Chariots of Fire“, dessen Titelmusik von Vangelis ich heute noch als Ohrwurm spazierentrage.

„Unser Buch“ war, mit wechselndem Inhalt, unser ganzes Leben lang immer wieder ein gemeinsames Thema, welches leider doch nie realisiert wurde.

Das Foto zeigt eine Landkartenflechte. Fotografiert habe ich sie vermutlich am „Hanging Rock“, von dessen Besuch ich morgen berichte. Der Durchmesser dieser Flechte betrug mindestens 25 cm. Bei Wachstumsraten unter einem Millimeter pro Jahr, ggf. auch nur weniger als einen halben Millimeter pro Jahr, war diese Flechte mindestens 100 Jahre, vielleicht sogar über 200 Jahre alt.

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