Tag 211: Kuala Lumpur

Montag 9.1.84, Kuala Lumpur
(Anne) Um 8 Uhr vom Weckergerassele aufgewacht, gefrühstückt und langsam los.
(Ekke) Zur Indian High Commission. Dort erstaunlich bald dran gekommen und nach ewigem Gelaber unverrichteter Dinge mit dem Hinweis „morgen um 10 Uhr wieder“ abgezogen. Anne hat ihre Tage bekommen, so sind wir schnell unsere Fotos erledigen gegangen. Binden und Tampax(!) gekauft, Papaya und Sternapfel gemampft. Anne hat noch so ne Tablette geschluckt, dann ging’s langsam besser. Brot + Kuchen gemampft. Gerechnet, scheint alles aufzugehen. Morgen nochmal zur Botschaft.

Anmerkung: Die Beantragung eines Visums für Indien unterwegs war nötig, weil zwischen der Erteilung eines Visums und der Einreise maximal 180 Tage liegen durften und das war absehbar nicht zu schaffen. So musste also die Beantragung in Kuala Lumpur erfolgen. Wir rechneten mit keinerlei Schwierigkeiten, weil in unserem Reiseführer stand, dass in Deutschland zumeist das 3-Monats-Visum ausgegeben wird. Zudem erhielte man am Flughafen, wenn man kein Visum habe, eine einmalige Einreise für 4 Wochen. Aber es sollte anders kommen.

„You come tomorrow ten-o-clock“ wurde sehr bald zum geflügelten Wort und wir haben es später immer wieder für aussichtslose Behördengänge verwendet. Das Problem entstand vermutlich daraus, dass wir vergessen hatten 10-20 USD „Bakschisch“  in die Pässe zu legen. Annes Tampax-Tampons sind wohl mit Ausrufezeichen markiert, weil ich es für ungewöhnlich hielt. Die jungen Damen verteilten ihre Vorlieben auf bestimmt Markenprodukte, die jeweils andere Fraktion wurde von oben herab betrachtet. Anne gehörte der „o.b.„-Fraktion an, die sich über die „Tampax„-Fraktion mit der Einführhilfe aus Plastik lustig machte.

Das Foto zeigt die Innenstadt von Kuala Lumpur (Vgl. Google StreetView), links mit den Kuppeln das „Sultan Abdul Samad Building“, im Hintergrund, dass damals ganz neue Dayabumi Hochhaus welches auch die Post beherbergte.

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