Tag 220: Delhi – Jaipur

Mittwoch 18.1.84 Delhi – Jaipur
(Anne) Um 5 Uhr vom Weckergerassele aufgewacht und ziemlich kaputt angezogen, Rest eingepackt, ein paar Nüsse gemampft und los. Pünktlich am Hotel gewesen, aber der Bus hatte Verspätung! Nach Hotelabklapperei gegen 7 Uhr endlich los. Haarsträubende Fahrerei – armes Land. Der Boden total von Erosion zersetzt, ärmliche Hütten, Ochsen, Kamel-Wagen, fast wüstenartig. Nach einer kurzen Erfrischungspause auf halbem Weg gegen 12 Uhr in Jaipur angekommen.
Nach der grässlichen Friererei endlich schöne Warme Sonne (Non Aircond.Bus!). Mit Ritschka zum „Jaipur Inn“, netter Typ, sauberes großes Zimmer, aber nur kalte Duschen. Unseren Bus nach Agra gebucht und mit der Fahrradritschka zum Mittelpunkt der „Pink City“. Totales Verkehrschaos! Alles durcheinander, geht nur mit „Augen zu“. Schlangenbeschwörer und wilde Affen am Observatorium. Durch die Wirrwar-Straßen zurück zum Hotel gebummelt. Viele arme bettelnde Leute + Kinder! Etwas geschlafen und geduscht. Abends für 10Rs each ganz gut gegessen und Tee getrunken. Über Büsingen geschwätzt.

Anmerkung: Das Tagebuch verschweigt ein morgendliches Erlebnis, welches wir aus dem Bus heraus wahrnahmen. Es war, wie berichtet morgens ziemlich kalt, gefühlt fror es jede Nacht (laut Weatherspark gab es aber damals keinen Frost) und die Bettler und Obdachlosen hatten erhebliche Probleme die Nächte zu überstehen. In den Vororten, wo die reichen Leute wohnten, mussten morgens die Hunde ausgeführt werden. Ob der niedrigen Temperaturen, waren die Hundchen mit Mäntelchen und Schuhchen ausgestattet. Die ausführende Dienerschaft war dagegen nur mit einer Decke geschützt und zum Ausgleich barfuß unterwegs. Das Tiere besser behandelt werden als Menschen, hat uns sehr bewegt und unseren Ansatz der Würde des Menschen jeden nötigen Schutz angedeihen zu lassen bestärkt.
Jaipur war im Rückblick eine sehr schöne Stadt, wir waren nur vom allgemeinen indischen Chaos überfordert.

Die Fotos zeigen die Eindrücke des Tages. Oben der „Palast der Winde„. Die Straßenszene mit Nahagah Fort lässt mit Google Streetview vergleichen.

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