Tag 207: Penang – Kuala Lumpur

Tag 207: Donnerstag 5.1.84, Penang – Kuala Lumpur
(Anne) Morgens ist mir eingefallen, dass ich die Taschenlampe nicht finden konnte – tatsächlich weg! Das ist jetzt schon besonders scheiße!.
Dann angefangen unsere Sachen wieder einzupacken. Zum Glück konnten wir unser Gepäck an der „Rezeption“ lassen. Noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt, eingekauft (Bananen, Brot, Kekse), Mittag gegessen. Nachmittags auf der Terrasse gesessen + Karten gespielt. 2 Polizisten kamen, haben auf jemanden gewartet und stellten ein paar Fragen. Zuerst ganz schön muffensausen gehabt. gegen 5 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zum Pier gemacht. Am Bahnhof Kaffee getrunken + gewartet. Eine Französin getroffen und unterhalten. Um 19 Uhr Schlange nach den Fahrkarten gestanden und in den Zug gestiegen.
Nicht gerade komfortabel, aber es geht. Der Zug füllte sich immer mehr. Irgendwann habe ich dann mal etwas geschlafen. Als ich aufwachte unterhielt Ekke sich mit einem Malaisier über Religion es folgte ein sehr langes Gespräch über so allerlei, dann noch etwas geschlafen und schon waren wir da (12 Std.!!).

Anmerkung: Die Strecke von Penang nach Kuala Lumpur beträgt knapp 350 km, man fragt sich, was der Zug so lange gemacht hat. Die Fahrt selbst war aber sehr schön. Alle packten ihr Essen aus, jeder gab was ab, man war sehr offen interessiert, ohne dabei penetrant zu sein. Wir hatten Fotos aus Deutschland dabei (leider keine Bilder im Schnee, das wollten eigentlich alle sehen), aber von den Eltern und Großeltern, wo wir wohnten usw. Dadurch kamen wir sehr schnell ins Gespräch.
Der junge Mann war sehr von Anne angetan. Er konnte kaum die Augen von ihr lassen, als guter Muslim legte er aber großen Wert darauf nicht aufdringlich zu erscheinen. Er war Mitglied des Militärs und auf Borneo im Bundesstaat Sarawak stationiert. Er schrieb nach unserer Rückkehr später noch ein paar Mal mit Anne. Es war ihm absolut unbegreiflich, wie ich in der Lage war, diese Traumfrau zu bekommen, wo ich doch offensichtlich kaum Geld hatte und ja auch für Anne nichts bezahlt hatte. Er war entsetzt und zugleich fasziniert – hätte es nur den Hauch einer Chance gegeben, er hätte Anne sofort geheiratet.
Das Foto zeigt Anne und ihren malaiischen Verehrer. Ganz unten am Arm von Anne, die in Penang billig gekaufte Uhr, die natürlich nicht lange gehalten hat.
Das andere Foto zeigt den typischen Anbau von Kautschuk in Plantagenform, aufgenommen aus dem fahrenden Zug.

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