Sonntag der 4.12.1983, Bangkok
(Ekke) Morgens zum Wochenendmarkt gefahren. Ganz vieles Viehzeug und unheimlicher Kruscht (Anmerkung: Mundartlicher Ausdruck für Gegenstände ohne bedeutenden materiellen Wert). Nur ein paar Siamkatzen. Da ist uns die Idee gekommen da wir anyway Katzen mögen, zuhause Siamkatzen zu züchten und zu verkaufen! Dann noch nen Emanuelle Band gekauft und zum Buchladen gefahren der natürlich zu hatte. Brot plus Bananen gemampft, Briefe gelesen geduscht, ganz tapfer mit kaltem Wasser. Den Nachmittag lang politisiert – Programm etc.
Anmerkung: „Nur ein paar Siamkatzen“ reflektiert die Enttäuschung, wir hatten wohl Hunderte erwartet. Das mit der Tierzucht haben wir bald wieder verworfen. Katzen, allerdings keine Siamkatzen, haben uns aber immer begleitet.
Einen Emanuelle Roman in Bangkok zu lesen ist ja eigentlich eine Pflichtaufgabe. Die Gattin des französischen Botschafters beschreibt ihre erotischen Erfahrungen und die Befreiung von moralischen Zwängen in offener, häufig als pornographisch benannten Art und Weise. Der erste Roman erschien 1959, drei weitere Folgten. Ob tatsächlich ihr Mann der Autor war, dies aber verleugnete, um nicht aus dem Diplomatischen Dienst entfernt zu werden, bleibt ungeklärt.
Es ist allerdings überraschend, wieviele Bücher es zu kaufen gab und wie wir die fanden.