Freitag 3.2.84 Moskau – Frankfurt
(Anne) Früh aufgestanden und mal wieder zu früh am Flughafen. Gute zügige Abfertigung. Ich war total nervig auf dem Flug. Endlich gelandet. Alles bekannt und doch so fremd!!! Keine großartigen Kontrollen. Gepäck ins Schließfach und durch die Stadt gelaufen. Trotz Regen fanden wir es warm. In der Bücherei nach Material über Büsingen gesucht, Karte gekauft. Kaffe getrunken, gebummelt. Mensch sind wir ein reiches Land!!!
Mutti und alle anderen überrascht! Bei uns sieht es noch so aus wie immer. Ich komme mir fremd vor.
Anmerkung: Bei der Ausreise gab es noch ein kleines Problem. Der Grenzbeamte in Moskau schaute immer wieder zu Anne und dann in ihren Pass und zurück. Es ging nicht voran. Anne hatte dann aber die richtige Idee. Sie kramte in ihrer Tasche und suchte die Brille raus, die sie auf dem Passfoto trug. Dann war er es zufrieden und ließ sie passieren.
Völlig ohne Wahrnehmung blieb, dass wir mit Moskau den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht hatten. Wir sollten noch zweimal nördlicher reisen: Einmal nach Dänemark und einmal nach Spitzbergen. Südlicher als Australien ging es jedoch nie mehr.
Der Flug mit einer Tupolew Tu-154 war unangenehm, weil die Bestuhlung etwa so eng wie in einem indischen Bus war und man nur sehr unbequem sitzen konnte. Nun, der Flug war auch nicht so lange.
Während wie zumeist keinerlei Schwierigkeiten mit unserem Gepäck hatten, warteten wir in Frankfurt endlos. Erst als wir uns beim Sonderschalter erkundigten und in den Keller stiegen bekamen wir unsere Rucksäcke ausgehändigt.
Es war ja Freitag und Anne wollte ihre Mutter erst später am Nachmittag im Büro anrufen, weil sie meinte sonst würde sie nichts mehr geschafft bekommen. So hatten wir den Tag noch für uns.
Das von Anne beschriebene Gefühl des „sich fremd fühlens“, sollte noch lange unser Begleiter sein.
Das eine Foto zeigt die beiden nahezu fertiggestellten Türme der Deutschen Bank, die im Volksmund „Soll und Haben“ genannt werden. Vor unserer Abreise war die Verkleidung noch sehr unvollständig gewesen. Das andere nochmal einen Ausschnitt aus dem Flugplan mit der Bezeichnung unseres Fluges.