Samstag 3.9.1983 (Tokio):
(Ekke) der Test sagte aus, dass mit 97% Sicherheit eine Schwangerschaft auszuschließen ist. Am nächsten Samstag müssen wir den Test wiederholen lassen. Puuh. Nach einem Kaffee ist Anne nach Hause (Anm: also zu Hiroshi und Yumiko) gefahren. Um 12:00 mit dem Radio-Typ getroffen und nach Radios geschaut. Wenn man was vernünftiges will, muss man 200 Mark ausgeben. Abends den Film mit den Ameisen gesehen. Nachmittag den Film Halloween, schon gut.
Anmerkung: Der Besuch in der „American Pharmacy“ ist mir noch sehr bildlich in Erinnerung. Der Link führt zu einer japanischen Webseite, auf der ein Foto der Pharmacy zu sehen ist. Ich war eben bei der Suche sehr überrascht, aber so erinnerte ich mich an diesen Ort.
Die Ausführung und Entwicklung des Ergebnisses dauerte etwa eine Viertelstunde. Während dieser Zeit umrundeten wir sehr angespannt die Regale und landeten immer wieder bei der Baby-Kleidung. Unwissend und unentschieden wie lange unsere Reise dauern würde, stellten wir uns vor, wir würden in Frankfurt zu Dritt aus dem Flieger steigen und unsere Familien mit dem neuen Mitglied überraschen. Das vor dem Hintergrund, dass ich nun gerade nicht der erwünschte Schwiegersohn von Annes Mutter war. Heute kauft man einen anonymen Test. Tropft etwas Urin drauf und weiß ein paar später Minuten Bescheid. Im damals nach außen hin sehr prüden Japan, war das ganze Thema äußerst kompliziert. Der Kauf von Binden oder Tampons, ein Fanal. Eingepackt in mehrere Lagen blickdichtes Papier plus auffällig neutraler Plastiktüte verließ man den Laden, die Verkäuferinnen mit typisch japanischem peinlichem Lachen. Und dann ein Schwangerschaftstest. Die öffentliche Bekanntmachung kürzlich Sex gehabt zu haben und dabei offensichtlich nicht sehr vorsichtig zu Werke gegangen zu sein – ein Skandal – der gerade nur noch gerettet wurde, weil es sich ja um Ausländer aus dem Westen handelte, die ohnehin den Status von Barbaren haben.
Und dann ist das Thema durch und ein Besuch im Technikwunderland führt mich zurück auf die Spur. Und Entspannung beim Fernsehen. „Der Film mit den Ameisen“, es könnte „Phase IV“ gewesen sein.