Tag 193: Ko Samui

Donnerstag 22.12.1983, Ko Samui
(Ekke) Anne hat mich geweckt, halb im Tran zum Lamai-In, waren drei Maschinen dar. Zwei Enduros (100 und 125) und eine Normale auch 125er. Hab dann die 100 Yamaha genommen. So getan als sei alles klar. Der hat sie angelassen und drauf und abgewürgt. Wieder angeworfen, fast so eine Palme mit genommen, die da plötzlich aus dem Boden schoss und ganz cool davon geröhrt (Ich hab nämlich den zweiten Gang nicht rein gekriegt). Auf dem Weg zur Straße Fahrpraxis gesammelt: Halb so schlimm. Zurück zum Bungalow. Gefrühstückt und dann mit Anne hinten drauf abgerauscht.
(Anne) als Ekke morgens nicht gleich zurück kam – da wusste ich – er hat ein Motorrad gekriegt und nach dem Frühstück ging’s los. Ich dachte ich sterbe. Ekke raste los! (10 km/h) dann auf die Straße, Tanken – Wasserfall zu mehr als 40 ging es mit meinen Nerven nicht. Der Wasserfall war irre, auf dem Rückweg habe ich das erste mal alleine gefahren. Ging ganz gut, viel einfacher als ich dachte, nur Schwierigkeiten beim Anfahren! In der Stadt dann einkaufen und Richtung Big Budda um die Insel. Es war unheimlich schön, blauer Himmel, Strand, Palmen, Motorrad. Als wir den Budda dann gefunden hatten passierte uns ein Malheur. Der ist auf einer Insel und es gibt eine Straße dahin, die verpassten wir und fuhren auf einem schmalen Damm rüber. Mitten drin ein riesen Loch! Wenden war ausgeschlossen, rückwärts wollte Ekke nicht, also durch. Die Mühle wäre beinahe ins Wasser gefallen, Ekke hat sich den Fuß etwas verschrammt, aber wir waren durch. Der Budda war nicht so schön. Von da aus sind wir dann Richtung Lamai. Ich fuhr es war Spitze. Berge rauf, Berge runter! Nach etwas zu essen und ein bisschen Pause nochmals los. Allerdings fing’s an zu Regnen. Es war kalt, nass und der Verkehr schrecklich. In der Stadt zum Post Office war aber schon zu. Abends unheimlich müde aber sehr zufrieden gewesen.

Anmerkung: Ein toller Tag. Der Vermieter interessierte sich nur fürs Geld, Führerschein o.ä. war dem egal. Also tat ich cool und es klappte. Anne auf dem Sozius, eine Katastrophe. Eine Angst und ein Gehampel. Also musste sie fahren und siehe da, schon lief die Sache. Eigentlich ein Ansatz für die ganze Gesellschaft: Lasst die Frauen ans Steuer, die können das und wir Männer genießen in aller Ruhe die schöne Aussicht!
Während Anne versuchte sich mit dem Motorrad vertraut zu machen (Stichwort „Mut“ aus den vergangenen Tagen) kreuzte ein Waran (vermutlich ein Bindenwaran) den Weg. Ich machte kein Foto, weil er zu weit weg war und wir nicht wussten wie gefährlich das doch überraschend große Tier sei.
Wenn man die Bilder von damals und heute vergleicht, liegen Welten dazwischen. Das Foto mit der Aussicht über das Meer zur Nachbarinsel Ko Pangnan, benannte ich wegen des Strommastes als „Anbruch einer neuen Zeit“. Zu recht, wenn man den Vergleich zu Google StreetView zieht. Wählt man dort die Bilder von 2015, so kann man am Straßenrand noch die 1983 noch neue Gosse erkennen, die dann bald der Straßenverbreiterung gewichen ist.

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