Samstag 17.12.1983, Ko Samui
(Ekke) Anne hat das Buch fertig gelesen und war nur halb so begeistert wie ich. Wir haben diese Pampelmuse geschlachtet und Fotos für die daheim gebliebenen gemacht. Bisschen geschwommen, in der Sonne war es mir aber zu heiß. Über die Volkszählung nachgedacht, die ja nun doch kommt. Abends bisschen gefeiert – weil die Leute jetzt abrauschen. Ich hab Durchfall und fress‘ Tabletten.
Anmerkung: Anne hatte immer ein gutes Gespür für Wesentliches und genau das fehlte ihr in meinem Ansatz und so konnte sie mich bremsen ohne dass es zum Streit gekommen wäre.
Die Volkszählung war ein Aufregerthema, gemessen an den heute erhobenen und verarbeiteten Daten natürlich ein Stürmchen im Schnappsglas. Allerdings hatte das Bundesverfassungsgericht damals sehr vorausschauend ein Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung formuliert, was eine in ihrer Tragweite damals völlig unterschätzte Entscheidung war.
Die beiden Fotos, eines davon zeigte ich schon vor einigen Tagen, zeigt die Pampelmuse als ganze Frucht und angeschnitten. Bei der Recherche habe ich gelern, dass dieses vermeintlich überflüssige weiße „Füllmaterial“ erhebliche Mengen Pektin enthält und deshalb für dessen Gewinnung verwendet wird. Die äußere Schale enthält auch relativ viel („Orangen-„)Öl, dessen Gewinnung ebenfalls von Iteresse ist. Um dann die eigentliche Frucht nicht wegzuwerfen, wird diese dann meist zu Saft verarbeitet, manchmal aber auch in Folie eingeschweißt verkauft. Fotos von Letzterem, führen dann oft zu Shitstorms in den sogenannten Sozialen Medien, die den Verpackungswahn kritisieren, weil sie annehmen, dass die Schale nur wie bei einer traditionellen Grapefruit ausgesehen habe und logischerweise denken, die Schale wäre entsorgt worden.

