Tag 153: Greendale

Samstag 12.11.83, Greendale
(Anne) Um 8:00 Uhr gestartet -> zu den Grampians gefahren. Herrlicher Tag – tolle Berge – irre Wege gewandert und schöne Sachen gesehen – müde Abends ins Bett gefallen.
(Ekke) The Spy who loved me gesehen.

Anmerkung: Wie Anne schrieb, ein herrlicher Tag, der sich auch in den Fotos spiegelt. Eines davon habe ich als Titelbild für diesen Blog gewählt, weil es Anne und mich so zeigt wie wir waren, wie wir uns sahen und ein bisschen natürlich auch, wie wir die Jahrzehnte danach geblieben sind. Während ich das schreibe, stelle ich mal wieder fest, wie gerne ich diesen Blog mit ihr zusammen geschrieben hätte. Wie sehr ich ihre Reflexion vermisse und auch ihren Beitrag zu den diversen Anmerkungen.
Das Anne müde ins Bett gefallen ist, während ich mir noch den James Bond angesehen habe und das für mich immerhin so wichtig war, dass es zu einem Einzeiler ins Tagebuch gereicht hat, bedarf vielleicht auch noch einer Erläuterung. Als Waldorfkind wird man von der „bösen“ Wirklichkeit ziemlich abgeschirmt. Zwar fuhr ich in der Zeit (Ende 1977) als der Film in die Kinos kam, täglich mit dem Zug von Darmstadt nach Frankfurt, sah dort nicht nur die Prostituierten und Drogenabhängigen (vgl. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo), sondern auch die bis an die Zähne bewaffnete Polizei, die dem Deutschen Herbst trotzten. Das alles war aber real, während Fernsehen und gespielte Gewalt irreal und deshalb in diesen Kreisen total verpönt war. Zudem waren natürlich die Filme alle erst ab 16 Jahren freigegeben und deshalb für mich als kurzgewachsenem und deutlich zu jung wirkendem Bub, schwer zugänglich. So kannte ich den Inhalt vieler Filme ausschließlich aus den Erzählungen meiner Klassenkameraden.
Roger Moore als James Bond war deshalb ein absolutes Muss und deshalb ist die Zeile kein Wunder. Anne und ich haben uns etwa 10 Jahre später (und dann für immer) sehr über diesen Bond lustig gemacht, weil wir nach unserer Ägyptenreise, Teile des Settings als völlig absurd erkannten. Eben noch in Abu Simbel, ganz im Süden Ägyptens und dann nach kurzer Autofahrt bei den Pyramiden von Giseh. Dabei liegen 860km Luftline und mindestens einen Tag Autofahrt dazwischen.
Erst später erfuhr ich, dass die von mir immer als „die schönste Frau am Set“ gesehene Frau, Caroline Munro als Hubschrauberpilotin Naomi von Bond vom Himmel geholt, eigentlich die Rolle des „Bond-Girls“ erhalten sollte, aber dann doch nicht zum Zuge kam.

Die Bilder zeigen Thomas und Karin, nebst Hund auf dem „Balkon“, selbige Location nochmal mit Anne und mir (ich stehe breitbeinig, weil ich uns nicht in die Tiefe fallen sehen wollte) und ein Landschaftsbild.

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