Donnerstag 15.12.83, Ko Samui
(Ekke) Der Wolfgang hat uns ein Buch gegeben „und die Lerchen singen so schön“, SF-Buch vom Untergang Britanniens. Hat mir wahnsinnig gut gefallen, das Buch bis zum Abend zu Ende gelesen. Anne will braun werden und hat natürlich prompt einen Sonnenbrand bekommen. Die Arbeit am Buch klemmt, ich weiß auch nicht. Ich habe gute Ideen, aber ich weiß nicht wie ich sie den Leuten begreiflich machen soll – alles ist thesenhaft und wenn ich es erläutere dann wird’s schwammig und ist nicht mehr klar logisch aber das liegt vielleicht daran dass ich vieles nicht beweisen kann (weil das in meinen Büchern zuhause steht). (…)
Anmerkung: „Die Lerchen singen so schön“ von John Seymour hat mich nachhaltig beeindruckt (Das Foto zeigt mein später in Deutschland erworbenes Exemplar). Nach der Rückkehr nach Deutschland sollten mich seine Ideen zur Selbstversorgung und zum Leben im Einklang mit der Natur lange beschäftigen.
Das Buch passte insofern auch zu meinen Versuchen, (gedanklich) eine neue demokratische Gesellschaft zu bilden. Grundidee war die Herstellung eines Konsens zwischen den Beteiligten, einer Einstimmigkeit, die die Polarisierung überwinden sollte. Dass dies nur dazu führt, dass Einzelne den Preis hochtreiben können, bzw. es zu „klösterlichen Gemeinschaften“ kommt, die Abweichler vor die Tür setzen können und müssen, wurde mir erst viel später klar. Insofern ist diese Arbeit zwar wichtig gewesen, führte aber folgerichtig zu keinem greifbaren und in sich schlüssigen Ergebnis.