Mittwoch 19.10.83, Greendale/Ballarat – Adelaide/Montacute
Früh aufgestanden, alles fertig gemacht, gefrühstückt…. Dann zum Bus, klappte alles so ganz gut. Den ganzen Tag im Bus gesessen und aus dem Fenster heraus geschaut. Lunch + Teepause in einem Resthouse. Abends in Adelaide angekommen. Erst war es etwas komisch, aber dann war es unheimlich schön. Ekkes Onkel (?) leben in einem alten Haus, ca 120 Jahre, in einem Tal. Toilette und Bad draußen. Innen sieht es aus, wie wir es uns vorstellen, dass es mal bei uns aussieht. Vielleicht ein paar andere Akzente setzen. (Selbst gebackenes Brot).
Das Foto zeigt eine typische Straßenszene in Horsham, im damaligen Australien: Milkbar, Pizza, Take-Away. Mich faszinierte diese exemplarische Ecke offensichtlich mehr als zwei Gebäude, die wesentlich fotogener gewesen wären: Die Kirche im Rücken und ein historisches Gebäude etwas weiter die Straße runter. Anhand der Fotos bei Google-Streetview konnte ich auch die Straßenecke wieder finden: Horsham, Baillie Ecke Firebrace. Auch hier, die Laternenmasten und die Farbe der Ampelanlage bestehen über Jahrzehnte!
Anmerkung: Wie schon erwähnt, war Fred Engländer und ein guter Freund meiner Eltern, hatte Elizabeth, eine Australierin, geheiratet und war nach Australien ausgewandert. Wie viele an das schlechte englische Wetter gewöhnte Auswanderer, hatte er massive Probleme mit dem permanenten „schönen“ Wetter, welche wenig mit seiner inneren Sicht auf die Welt harmonierte und er so häufig unter depressiven Phasen litt. Das machten den Aufenthalt nicht einfacher.
Die Strecke, die der Bus zurücklegt, ist etwas weiter als 600km und der Bus fährt knapp 9 Stunden. Es war sehr eindrucksvoll, auf der Fahrt das Zurückweichen der Zivilisation zu beobachten.
Leider sah es bei uns später nie so aus, wie bei Fred und Elizabeth, irgendwie fehlte uns da immer das Händchen dafür – oder anderes war uns wichtiger.